Osterbrauch aus dem Mostviertel

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„Augenwaschen mit Weihwasser“

Neben dem Godnküpfi und der Palmweihe gibt es auch den Brauch des „Augenwaschens“ der vor allem in Steinakirchen vom Pfarrer der Gemeinde zelebriert wird.

Jedes Jahr zu Ostern wird in den Kirchen traditionell Wasser für das kommende Jahr geweiht – als Taufwasser, zum Bekreuzigen beim Betreten der Kirche und für Segnungen. In der Gemeinde Steinakirchen im Mostviertel passiert mit dem Weihwasser jedoch viel mehr. Nach dem Gottesdienst wird das Wasser dort von zwei Männern auf den Kirchenplatz hinausgetragen. Anschließend tauchen die Menschen ihre Finger in das Osterwasser ein und waschen sich die Augen, ganz nach einem christlichen Sinnbild: Die Menschen sehen nun die Welt mit österlichen Augen. Dieser Brauch wurde von einem Pfarrer der Gemeinde in den 70er Jahren aus Frankreich mitgebracht und schafft nun in der 2.000 Seelengemeinde Steinakirchen einen Brauch mit viel Symbolik.

Weltliches Anliegen hinter heiligem Brauchtum

In Frankreich selbst gibt es den Brauch des „Augenwaschens“ schon seit Jahrhunderten und hatte teilweise oft ganz profane Gründe. Besonders die unverheirateten Frauen wuschen sich sehr gerne mit dem Osterwasser, denn das Wasser soll den Menschen auch eine besondere Schönheit schenken. In Steinakirchen ist das „Augenwaschen“ lediglich ein Brauch zu Ostern und das Osterwasser wird anschließend wieder in der Kapelle der Pfarrkirche aufbewahrt.

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