Das Kirchengebäude ist ein schlichter nach Süden orientierter Barockbau (um 1750) mit Anbauten. Die freistehende Giebelfassade mit dahinter verborgenen Dachreitern stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Seitenfassaden sind großteils durch Nachbarhäuser verstellt. Westseitig ist ein Stiegenhaus zur Empore und Turm angebaut. Im Osten der Chor der mittelalterlichen Hedwigskapelle mit anschließendem Korridor zur Sakristei (um 1840).
Das Kirchenschiff ist zweijochig, ihm schließt sich ein dreistufig erhöhter, annähernd quadratischer Chor mit runder Apsisnische an. An der Ostseite des Chores ist eine spätbaocke Sakristeitür. Darüber ein segmentbogenartiges vierflügeliges Oratoriumsfenster mit Oberlichte und ornamentalen Farbglasscheiben.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1833. Sein Kunststil ist klassizistisch. Das Altarbild ist ein Geschenk des Fürsten von Liechtenstein. Es zeigt die hl. Maria mit ihren Eltern, dem hl. Joachim und der hl. Anna.
Die zwei Seitenaltäre im Spätbarock stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der linke Seitenaltar, mit den Statuen des hl. Sebastian und des hl. Florian, ist dem hl. Johannes von Nepomuk geweiht. (Johannesaltar). Der rechte Seitenaltar wird Marienaltar genannt. Neben dem "Mariahilfbild" sind die Statuen des hl. Josef und des hl. Johannes des Evangelisten.
An der Ostseite der Kirche ist die Hedwigskapelle. Diese Kapelle wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Filialkirche von St. Georgen/Ybbsfeld erbaut. Sie ist also der älteste Teil der Kirche. Das Altarbild, eine Darstellung der hl. Hedwig vor dem Kruzifix kniehend, stammt aus der Schule des Barockmalers Martin Johann Schmidt (Kremser-Schmidt). Die Chronik berichtet, das Bild soll ein Geschenk einer Gräfin von Zinzendorf sein. Auf dem Altartisch befindet sich eine Pietá. In der Hedwigskapelle befindet sich in den Kartagen das hl. Grab.
Die Kanzel ist eine runde, klassizistische- biedermeierliche Hängekanzel mit godronierter Konsole und Friesen aus Perl- und Eierstäben, Zungenrippen und Einkerbungen; an der Brüstung vergoldete Piliastergliederung, dazwischen bunt gefasste Sitzfiguren der vier Evangelisten sowie Jesu Christi auf breiten Konsolen.
Die ursprünglichen vier Glocken wurden 1940 Opfer des Zweiten Weltkrieges, übrig blieb ein Zügenglöcklein. Am 29.8.1948 wurden drei neue Glocken geweiht. Die Glocken weisen die Töne a, cis und e, die Durchmesser 93, 71 und 61 cm auf und sind 400, 195 und 120 kg schwer. Die Inschriften lauten: Dreifaltigkeitsglocke, St. Anna-Glocke und Josefsglocke. Auf allen Glocken: "Meister Johann Dettewieder der OÖ. Glockengießerei St. Florian goß mich für die Pfarrkirche Blindenmarkt". Das Zügenglöcklein, das in den beiden Weltkriegen erhalten blieb, wiegt 50 kg und hat einen Durchmesser von 42 cm. Gegossen wurde es 1876 bei Staffelmaier in Steyr.
Nach einzelnen Bränden mußte die Kirche immer wieder renoviert werden. Insbesonders während des zweiten Weltkrieges durch die Bombardierung des Marktes im Mai 1945 erlitt sie große Schäden, die durch eine Generalrenovierung beseitigt wurden.
Heute ist die Kirche außen wie auch innen durch vornehme Einfachheit sehr schön und ansprechend.
Die fürstlich starhembergische Herrschaft erklärte sich 1785 bereit, das Patronat zu übernehmen und übte diese Funktion bis 1937 aus. Ab 1937 übernahm Rupert Hatschek und dessen Familie das Patronat. Die Familie Hatschek ist uns auch heute noch in vielen kirchlichen Anliegen eine große Unterstützung.