Heurigenetikette im Mostviertel

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„Mostheurige oder Weinheurige – Hauptsache Mostviertel!“

Heurige sind österreichisches Kulturgut – und auch im Mostviertel eine Institution der Geselligkeit. Aber worauf sollte man bei einem Besuch im Land der Birnbäume oder jenem im Weinbaugebiet achten? Und worin liegt eigentlich der Unterschied? Wir haben einen – nicht ganz ernst gemeinten – Erklärungsversucht gewagt.

Österreichisches Kulturgut interpretiert auf mostviertlerisch.

Wenn Mostproduzenten oder Winzer im eigenen Lokal ihre Spezialitäten aus eigener Produktion anbieten, spricht man von einer Buschenschank. Oder „Heurigen“, wie man im Mostviertel sagt. Damit Sie bei Ihrem ersten Besuch bei so einem Heurigen nicht ins Fettnäpfchen treten, lesen Sie hier, was Sie vor Ort erwartet.

 „Prost! … oder so?“

Eine der wichtigsten Regeln der Mostviertler Etikette lernen Neulinge unweigerlich beim ersten Anstoßen. Während man sich beim Weinheurigen ohne weiteres „zuprosten“ darf, wünscht man sich vor dem ersten Schluck beim Mostheurigen „G‘sundheit“ – und die einzig richtige Antwort darauf lautet „Sollst leben!“.  

„Ich hätte lieber ein Bier“

Überhaupt ist das mit dem Getränk bestellen so eine Sache. Denn ebenso wie man beim Mostheurigen ein Glas Wein vergeblich sucht, wird beim Weinheurigen auch kein Most angeboten. Und ein Krügerl Bier steht sowieso nur in den seltensten Fällen auf der Getränkekarte. Na da wird’s besser ein Fruchtsaft. Hier haben beide Lager regionale Produkte zu bieten – egal ob von der Birne oder der Traube.

„Ein Schnitzel, bitte“

Egal ob unter knorrigen Birnbäumen oder in romantischen Kellergassen: ein Wiener Schnitzel oder gar einen Kaiserschmarren sollte man hier und da besser nicht bestellen, ohne den einen oder anderen Lacher von der Seite zu riskieren – das Speisenangebot beschränkt sich sowohl bei Mostheurigen als auch bei Weinheurigen fast ausschließlich auf eine kalte Jause.

„Huck di zuwa!“

Seit jeher gilt der Heurige als Ort der Zusammenkunft und Institution der Geselligkeit. Leider ersetzt das Smartphone aber immer öfter den dreidimensionalen Gesprächspartner – eine Entwicklung, die im Traisental nicht gerne gesehen wird. Mit einer eigenen Kampagne wird hier entgegengesteuert und zum „Zuwahuckn und Genießen“ aufgefordert – so wie es früher auch die Herren Häupl und Pröll (Paten der Kampagne) taten. Heißt also: im Traisental ist das „Dazusetzen“ zu einem Tisch voller Fremder sozial erwünscht. Aber Achtung: es könnten tiefgreifende Freundschaften entstehen!

„Wo ist mein Fischmesser?“

Nur keine Scheu: beim Heurigen ist es erlaubt, teilweise mit den Händen zu essen. Und auch die Kleidung der Gäste passt sich der lockeren, gemütlichen Stimmung beim Heurigen an. Demensprechend muss es nicht unbedingt ein Festtagsgewand sein. Man möchte sich ja nicht mit dem Grammelschmalz- oder „Bratlfett’nbrot" den neuen Smoking oder Blazer beschmutzen.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, steht genussvollen und geselligen Stunden bei den Aushängeschildern der Mostviertler Ess- und Trinkkultur nichts mehr im Wege. Damit Sie herausfinden, ob Sie eher der Mostheurigen-Fan sind oder sich doch beim Weinheurigen wohler fühlen, müssen Sie wohl beides versuchen.

Zum Mostviertler Heurigenkalender!

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