Als Dreh- und Angelpunkt könnte man den Lunzer See bezeichnen, der sowohl Anfangs- als auch Endpunkt des Ybbstal- und Erlauftalradwegs ist. Er ist sozusagen Bindeglied zwischen zwei reizvollen Flussradwegen, die durch das milde und wilde Mostviertel führen. Ambitionierte Radler:innen können die gesamte Runde in drei Tagen erradeln, wer den Genuss nicht zu kurz kommen lassen möchte, plant lieber ein paar Tage mehr ein. Die Runde kann sowohl in Ybbs als auch Pöchlarn gestartet werden. Die perfekte öffentliche Anbindung beider Radwege ermöglicht es auch, Streckenabschnitte abzukürzen, sollten die Beine müde werden.
Von Birnbäumen zum Bergsee
Der Ybbstalradweg führt auf seinen 107 Kilometern Länge ausgehend von Ybbs an der Donau über Amstetten zunächst durch das sanfte Land der Mostbirnbäume. Je weiter man Richtung Waidhofen an der Ybbs kommt, desto alpiner wird die Landschaft. Das Highlight des Ybbstalradwegs ist das Herzstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See: Auf dem 55 km langen Teilstück führt der Radweg ganz nahe an der glasklaren Ybbs, immer der ehemaligen Bahntrasse der Ybbstalbahn folgend – ein Kunstwerk aus geschichtsträchtiger Routenführung und spektakulärer Landschaft. Rastplätze, Trinkbrunnen und Flussbäder bieten Platz für Pausen im Grünen. Lohnenswert ist auch ein Abstecher auf den Kleinen Ybbstalradweg in den Schmiedeort Ybbsitz. Am Ende des Ybbstalradwegs wartet der Lunzer See mit seiner malerischen Kulisse – ankommen, genießen und den ersten Teil der Reise Revue passieren lassen, bevor es entlang der Erlauf zurück zur Donau geht.
Zwischen Ötscher und Donau
Vom Lunzer See geht es auf dem 59 Kilometer langen Erlauftalradweg zunächst auf einer kurzen Bergetappe über Pfaffenschlag nach Gaming. Bei der berühmten Kartause Gaming hat man bereits die meisten Höhenmeter des Erlauftalradwegs hinter sich gebracht. Über Scheibbs und Purgstall führt die Strecke immer mit dem Ötscher im Rücken nach Wieselburg, von dort meist auf verkehrsarmen Landstraßen durch das Alpenvorland bis man in Pöchlarn die Donau erreicht. Je weiter man sich vom Ötscher entfernt, desto milder zeigt sich die Landschaft. Fährt man die Strecke in die andere Richtung, so hat man den Ötscher ab Wieselburg stets im Blickfeld – traumhafter Anblick und Motivation zugleich. Alternativ können Radler:innen auch den Kleinen Erlauftalradweg befahren, der zwischen Wieselburg und Gaming durch das Kleine Erlauftal verläuft.
Wer die Tour perfektionieren möchte, fährt von Pöchlarn am Donauradweg zurück nach Ybbs an der Donau – alternativ auch mit der Bahn.
Klimafreundlicher Radurlaub
Besonders reizvoll an einem Flussradel-Urlaub an Ybbs und Erlauf ist die perfekte öffentliche Anbindung beider Radwege: Der Ybbstalradweg ist mit Ybbs und Amstetten gleich doppelt an die Westbahnstrecke angebunden. Über Amstetten gelangt man mit der Bahn auch nach Waidhofen an der Ybbs. In den Sommermonaten verkehrt zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See außerdem der Radtramper-Bus und die ganze Saison über das Ybbstal-Radtaxi – ein ideales Angebot, um Streckenabschnitte abzukürzen oder sich zum Ausgangspunkt zurückbringen zu lassen.
Auch der Erlauftalradweg ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar, denn Pöchlarn ist ebenso an die Westbahnstrecke angebunden. Zudem verkehren zwischen Pöchlarn und Scheibbs auch Regionalzüge.
Tipp: In einem Urlaub alle Radregionen des Mostviertels erleben: Die Große E-Bike-Runde verbindet nicht nur Abschnitte des Ybbstal- und Erlauftalradwegs, sondern führt auch über die Römer-Radroute im Melker Alpenvorland, die Most-Radroute an der Moststraße und den Traisental-Radweg vom Mariazellerland bis ins Weinland Traisental!